Medien

Der gescholtene Politiker - Was muss man sich eigentlich von Medien gefallen lassen?

Sie werden parodiert, sie werden kritisiert, sie werden karikiert. Ein kleines Missgeschick und sie werden wie die sprichwörtliche Sau durchs mediale Dorf getrieben. Im schlimmsten Fall landen sie auf der Anklagebank der ZiB2, wo mitunter die Gesetze, die Sorgfaltspflicht und der gute Ton nicht ganz vorne auf der Prioritätenliste stehen. Kein Mörder, kein Manager, kein Künstler, kein Sportler und sonst irgendjemand im Mittelpunkt des medialen Interesses muss so viel aushalten und einstecken können wie de Spezies des Politikers. Ja, sie müssen ihre Arbeit vor dem Souverän verteidigen. Ja, sie sind dem Volk eine Rechtfertigung fürs großzügige Ausgeben der Steuergelder schuldig, und ja, die Menschen da draußen haben nicht die Möglichkeit, selbst die Fragen an ihre Politiker zu stellen und der Journalist muss damit die Rolle des Staatsanwaltes übernehmen. Nur wenn dann aus dem Staatsanwalt im gleichen Moment der Richter wird, dann gerät das ganze Ding in eine Schieflage und ein Interview wird ganz schnell zur Mission impossible. Und wenn man nicht Tom Cruise heißt, kommt man da höchstwahrscheinlich nicht lebendig heraus. Also darf man schon die Frage stellen: Was muss sich ein Politiker von Medien gefallen lassen?

Wie im Bilderbuch - über meine schöne heile Welt auf Instagram

Ich konsumiere richtig viele Medien...irgendwie logisch bei meiner Profession...ich werd ja fürs Zeitunglesen bezahlt, wie böse Zungen meinen. In letzter Zeit mach ich das immer weniger gern. Warum? Weil ich ganz schlecht mit der überbordenden Negativpresse zurecht komme. Die ZiB 1, Die Presse und Der Standard sind voll von Syrienkrieg, Terror-Attacken in St. Petersburg, in Stockholm, Zankereien in der Bundesregierung. In den Wirtschaftsmedien ist die Stimmung nicht viel besser, die Roboter nehmen uns die Arbeit weg, Artificial Intelligence übernimmt die Macht. In meinem Facebook-Newsfeed kommen in Echtzeit die neuesten Schauermeldungen hinein. Man muss schon eine wahre Frohnatur sein, um da nicht depressiv zu werden und zur Jack Daniels-Flasche zu greifen. Ganz anders dagegen ist die schöne heile Welt auf Instagram. Eine wundervolle Parallelwelt tut sich hier auf...ich folge Ultraläufern aus San Diego, Bergsteigern aus den Dolomiten, Aussteigern auf ihren Weltreisen, Sportbrands, die neue Leggins, Shorts, Shirts & Running-Shoes auf den Markt und an den Mann bringen wollen. Ein Wow-Effekt jagt den nächsten. Lauter lachende Gesichter. Menschen, die ihre Milage posten, ihre Overnight-Oats zubereiten und ihr neues Tattoo stolz präsentieren. Und genau dafür liebe ich dieses Medium, es zeigt die schöne Seite dieser Welt...schonungslos...bedingungslos...eben wie im Bilderbuch <3 <3 <3