Der gescholtene Politiker - Was muss man sich eigentlich von Medien gefallen lassen?

Sie werden parodiert, sie werden kritisiert, sie werden karikiert. Ein kleines Missgeschick und sie werden wie die sprichwörtliche Sau durchs mediale Dorf getrieben. Im schlimmsten Fall landen sie auf der Anklagebank der ZiB2, wo mitunter die Gesetze, die Sorgfaltspflicht und der gute Ton nicht ganz vorne auf der Prioritätenliste stehen. Kein Mörder, kein Manager, kein Künstler, kein Sportler und sonst irgendjemand im Mittelpunkt des medialen Interesses muss so viel aushalten und einstecken können wie de Spezies des Politikers. Ja, sie müssen ihre Arbeit vor dem Souverän verteidigen. Ja, sie sind dem Volk eine Rechtfertigung fürs großzügige Ausgeben der Steuergelder schuldig, und ja, die Menschen da draußen haben nicht die Möglichkeit, selbst die Fragen an ihre Politiker zu stellen und der Journalist muss damit die Rolle des Staatsanwaltes übernehmen. Nur wenn dann aus dem Staatsanwalt im gleichen Moment der Richter wird, dann gerät das ganze Ding in eine Schieflage und ein Interview wird ganz schnell zur Mission impossible. Und wenn man nicht Tom Cruise heißt, kommt man da höchstwahrscheinlich nicht lebendig heraus. Also darf man schon die Frage stellen: Was muss sich ein Politiker von Medien gefallen lassen?