B2B

Es kann nicht immer Red Bull sein - Warum es mir Spaß macht, todlangweilige Themen zu bearbeiten

Als PR-Berater bekommt man nicht immer nur die sexy Themen, die charismatischen Stars und die lässigsten Produkte auf den Tisch. Ich hatte schon öfters den Oh-Gott-wie-soll-ich-da-was-draus-machen-Moment. Besonders häufig sind diese Begebenheiten in der B2B-Kommunikation zu Hause. Wie kann man mit einem Router, einem Server, einem Mautsystem, einer Richtfunkantenne oder einer Alarmanlage begeisternden Beifall ernten? Schwierig. Aber nicht unmöglich. Zeit für Kreativität – denn Kreativität ist Intelligenz, die Spaß macht, wie schon der überaus kluge Albert Einstein es formuliert hat. Und so ist es. Mir macht das einfach irren Spaß über ein todlangweiliges Thema nachzudenken, wie man es sexy verpacken kann. Der Kreativität freien Lauf lassen – vielleicht fällt mir ein spannender Vergleich ein, vielleicht ein cooler Anlass, vielleicht eine ungewöhnliche Maßnahme, vielleicht eine unterhaltende Geschichte. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt...na sagen wir fast keine...weil ins Peinliche sollte man nicht abgleiten... So kann man aus sperrigen Themen das Beste rausholen, denn man kann nicht immer nur Red Bull als Kunden haben und das war auch einst nur eine pickige Limo mit viel Koffein.

 

Warum mich ein Feuerzeug in der Hosentasche nicht aus dem Konzept bringt

Eine exakte Wissenschaft ist die PR ja nicht unbedingt. Hört man dem einen oder anderen Kollegen zu, wird viel „geglaubt“ und „gedacht“ – dementsprechend schwer ist oft die Argumentation, weil sie auf Glauben und Denken beruht und nicht auf Zahlen und Fakten. Und deshalb hol ich mir gern eine wissenschaftliche Grundlage durch Studien und Umfragen, lese fleißig Statistiken und beschäftige Markt-und Meinungsforscher. Aber das ist manchmal auch so eine Sache.

Kürzlich wurde ich tatsächlich mit einem – nennen wir es Paper – konfrontiert, das die Sozialen Medien in der B2B-Kommunikation als vollkommen irrelevant bezeichnet. Der Inhalt steht im krassen Gegensatz zu dem, was so zirka alle anderen Studien sagen und von dem ich überzeugt bin. Reflexartig habe ich zu allererst eine Abwehrhaltung eingenommen, doch dann kam die Skepsis: „Kann es sein, dass das alles nur ein Hype ist, keine Relevanz hat und wirklich nur für Consumer-Kommunikation genutzt werden kann?“  Kurzum: Nein. „Beweisen“ und „belegen“ kann man einfach alles, wirklich alles, und wir dürfen bei keiner Studie, Umfrage und Untersuchung vergessen, sie mit Verstand zu lesen. Mein Lieblingsbeispiel: Menschen, die immer ein Feuerzeug in der Hosentasche tragen, sterben öfter an Lungenkrebs. Vollkommener Humbug und gleichzeitig wissenschaftlich mit einer Studie belegbar. Natürlich sind sie Raucher und sterben deswegen an Lungenkrebs, weil wer trägt sonst permanent ein Feuerzeug in der Hosenstasche? Damit zum heutigen Finding: Ich lass mich vom Feuerzeug in der Hosentasche nicht aus dem Konzept bringen und bin weiterhin davon überzeugt, dass wir die Sozialen Medien in der B2B-Kommunikation berücksichtigen müssen.