Fragen oder nicht fragen? - Über das ewige Dilemma mit dem Briefing

Das Briefing, der beste Freund des Beraters. Da steht alles drinnen, was man wissen muss...alles...naja manchmal...eher eine Leitlinie...hmm, „Sie wissen eh, was ich meine“...Nein, weiß ich eigentlich nicht...Wer seit 20 Jahren auf beiden Seiten in der PR tätig ist, hat eine gewisse Hassliebe zum Briefing entwickelt. Ist es zu detailliert, zu eng, zu exakt, lässt es wenig Spielraum, wenig Platz für Phantasie, für Kreativität. Ist es zu schwammig – was im Alltag eher der Fall ist – kann man mit dem Konzept schwer daneben liegen...weil wir keine Hellseher sind, sondern eben PR-Berater. Da sitzt man vor dem Briefing, entwickelt das Konzept und die Fragen tauchen auf...und auf die Fragen, folgt die Gewissensfrage: Soll ich nachfragen? Ich bin mir da bis heute nicht so sicher...nicht, weil ich zu schüchtern bin, den potenziellen Kunden anzurufen, sondern, weil ich mir oftmals denke, fängt nicht hier schon meine Beratung an? ...erwartet er von mir, dass ich mir schon eben diese Gedanken mache, weil das Briefing und damit die Analyse der Ausgangssituation und die Definition der Zielsetzung zu meiner Aufgabenstellung gehört? Zumeist ruf ich nicht an...