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Braucht Ronaldo etwa einen neuen PR-Berater? - über die Ecken und Kanten in der Positionierung

Für die einen war er das Feindbild, für die anderen der absolute Liebling der letzten vier Wochen: Cristiano Ronaldo. Er hat als Fußballer polarisiert...allerdings nicht mit Fußball, sondern mit Model-mäßigem Grinsen, perfekt gestylten Haaren und traurigem Hundeblick. Wie kann ein Fußballer, der so gut kicken kann, so viele Feinde haben? Braucht er etwa ein Makeover von einem PR-Experten – damit er wieder als sympathischer professioneller Kicker wahrgenommen wird? Ich sag nein, der Junge macht was richtig, denn Polarisieren ist großes Kino. Ich wünsch mir das so oft bei Managern, Politikern und Stars! Alle wollen immer allen gefallen und versuchen möglichst reibungslos und konfliktfrei ihren persönlichen Olymp zu besteigen. Das funktioniert nicht. Wir brauchen Ecken und Kanten! Wir brauchen Reibebäume, kontroversielle Aussagen, starke Persönlichkeiten! Die Weichspüler-Mentalität schafft vielleicht keine Feinde, aber auch keine Fans. Jeder, der sich da draußen positionieren möchte, braucht ein Profil – und zwar sein eigenes und nicht die Mitte im Mainstream. Ronaldo hat das schon geschafft. Er hat sich verdammt kontroversiell positioniert, seine Fans jubeln ihm zu und seine Neider und Kritiker kann er getrost reden lassen...denn das verkraftet man mit so viel Zuspruch...