Fachchinesisch

Abtörner Jargon - warum man mit Fach-Chinesisch so gar nicht glänzen kann

Egal in welche Corporate World man eintaucht, eines ist immer gleich: Jede Company hat ihre eigene Sprache...Einen besonderen Kult darum entwickelten die Tech-Unternehmen aus den USA. Mir ist dies das erste Mal aufgefallen als ich in jungen Jahren die Welt der Router und Switches bei meinem damaligen Kunden Cisco betrat...Ich glaube bis heute, dass Cisconisch eine anerkannte Amtssprache ist...zumindest in Silicon Valley. Fachbegriffe, Produkt-Bezeichnungen und Akronyme...Akronyme wohin das Auge...bzw. Ohr...reicht. Mit einem Selbstverständnis schmeißt nicht nur der versierte Produktmanager damit um sich. Das ist ja alles schön und gut, solange das intern bleibt. Nur sobald man nach draußen geht – mit Journalisten spricht, den Blog schreibt, auf der Messe referiert, sollte man seinen Fach-Jargon zu Hause lassen und eine der gängigen Sprachen wählen. Denn: Die Leute verstehen dich nicht. Und es ist ein Irrglaube, dass man besonders g’scheit, klug und gebildet wirkt, wenn man eine Sprache spricht, die keiner versteht. Fach-Chinesisch ist der Abtörner schlechthin. Nutzt man zu viele Fachbegriffe, verliert man den Zuhörer und Leser in der Sekunde. Und er langweilt sich...er denkt sich nicht, Gott, wie dumm bin ich, dass ich diesem wahnsinnig brillanten Vortragenden nicht mehr folgen kann. G’scheit, klug und gebildet wirkt man dann, wenn man g’scheite Dinge verständlich formuliert, dies an sein Publikum anpasst und so seine Audienz in den Bann zieht – FYI.