I am the Champion - über den ersten Verlierer und die bizarre Rolle der Sieger-Attitude in der österreichischen Öffentlichkeit

Marcel Hirscher hinter Dauerverfolger Henrik Kristoffersen und das verdammt noch mal genau bei der Weltmeisterschaft. Das ist bitter und der wohl beste Schifahrer zeigt sich über Silber enttäuscht. Er kommentierte es sogleich mit „der Zweite ist der erste Verlierer“... Ein mutiger Schritt, denn die Österreicher schätzen diese Siegermentalität so gar nicht. Da wird man ganz schnell als „unsympathisch“, „überheblich“ und „abgehoben“ abgehakt. Die Sympathiewerte sinken rasant in den Boden. Nur warum? Darf man die Ansprüche – wohlgemerkt an sich selbst – nicht ganz oben ansetzen und enttäuscht sein, wenn man sein Ziel nicht erreicht. Soll man sich wirklich für seine Sieger-Attitude entschuldigen, um Sympathiepunkte zu sammeln …und in guter österreichischer Tradition flux eine passende Ausrede suchen? Siegertypen wollen keine Ausreden, sie wollen siegen. Und dazu sollen sie öffentlich stehen! Ich denke, wir brauchen viel mehr von diesem Selbstverständnis... Denn verdammt noch mal: I am the Champion!